Man De Lutz: Das Elektro-kulturelle Wochenende, Das Den Spätsommer In Okzitanien Elektrisieren Wird
Zwischen jahrhundertealten Organen und futuristischen Beats verspricht Man de Lutz ein Wochenende, an dem man von der Kontemplation zum Loslassen übergeht, und das alles in einem denkmalgeschützten Rahmen, der selten für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Ein neuer kreativer Treffpunkt in Okzitanien
Brauchen Sie eine klangvolle Auszeit vor dem Schulbeginn? Dann ab zum Domaine de Palays, nur einen Katzensprung von Toulouse entfernt, um Man de Lutz (wörtlich „Hand des Lichts“ auf Okzitanisch) zu entdecken. Dieser ganz junge Ort, der sich noch in der Restaurierungsphase befindet, öffnet seine Türen ausnahmsweise am 30. und 31. August. Auf dem Programm stehen: zeitgenössisches Design, die Besichtigung eines wiedererwachenden Kulturerbes und – vor allem – ein Musikprogramm für Neugierige. Laut Insee zieht Okzitanien bereits mehr als 30 Millionen Kulturtouristen pro Jahr an; mit dieser Art von hybriden Veranstaltungen will die Region ihren Rang als kreative Destination weiter festigen.
Man de Lutz: Licht auf ein wiederauflebendes Erbe
Erbaut im 19. Jahrhundert, schlummerte das Schloss von Palays. Heute wechseln sich Straßenarbeiter, Szenografen und Handwerker ab, um ihm neuen Glanz zu verleihen. Am Wochenende können die Besucher in den noch rohen Salons flanieren, zeitgenössische Designstücke entdecken (besondere Erwähnung verdienen die poetischen Leuchten der Designerin Clara Roubaud) und temporäre Installationen genießen, die unter den jahrhundertealten Mammutbäumen verteilt sind. Die Idee? Historisches Erbe mit heutiger Schöpfung verbinden, um zu beweisen, dass alte Steine nicht dem Mottenschutz ausgeliefert sein müssen.
Zwei Szenen, zwei Stimmungen – wählen Sie Ihre Vibe
- Szene Daybed: Unter den großen Bäumen gelegen, lädt sie zu einem klangvollen Nickerchen, zu Ambient-Klängen und organischen Experimenten ein. Man macht es sich bequem, schließt die Augen und lässt den Wind und die Infraschallbässe verschmelzen.
- Szene Hof: Im Innenhof des Schlosses installiert, verwandelt sie sich bei Einbruch der Nacht in einen temporären Dancefloor. Alte Pflastersteine, ockerfarbene Fassaden und dezente Stroboskope – der perfekte Kontrast zwischen Geschichte und elektronischen Explosionen.
Eine Auswahl kuratiert von Marie Desseauves (Les Siestes Électroniques)
An den Reglern: Marie Desseauves, Mitbegründerin des hoch angesehenen Festivals Les Siestes Électroniques. Ihr Markenzeichen? Erkunden, überraschen, Grenzen sprengen. Für diesen ersten Man de Lutz spricht die Programmgestalterin von einem „Raum für klangliche Experimente“. Übersetzung: keine Mainstream-Headliner, sondern ein Line-up, das als sensorische Reise konzipiert ist. Wir wechseln zwischen meditativen Momenten und Adrenalinschüben, ohne den erzählerischen Faden des Ortes zu verlieren.
Samstag, den 30. August: Aufstieg unter den Mammutbäumen
18 Uhr – Juna XXL eröffnet den Abend auf der Hofseite. Ein mutierter Mix – zwischen dreckigem Dub, vintage Makina und unerwarteten Breaks – um die ersten Gläser Spritz zum Schwingen zu bringen.
20 Uhr – Giulio Tosti alias NEBULA übernimmt auf dem Daybed. In Neapel ausgebildet, derjenige, der seit seiner Jugend die Orgel beherrscht, überarbeitet das Instrument mit modularen Effekten: Wir bewegen uns zwischen Liturgie und hypnotischem Noise.
22 Uhr – Hugo de l’eau schließt den Abend ab. Markt-Field-Recordings, handgemachte Trance, körnige Klangflächen: Die Alchemie ist seltsam... und unglaublich tanzbar. Warnung: Sie könnten den letzten TER verpassen!
Sonntag, der 31. August: pastorale Stimmung, dann letzter Ausbruch
Für die Langschläfer kein Grund zur Panik: 12 Uhr – Mari spielt ein Ambient-Folk-Set, das nach frischem Gras duftet. Wir verdauen sanft, ein Auge auf der Fassade, das andere auf den Wolken.
14 Uhr – Elizabeth Vogler übernimmt das Daybed mit ihrer indischen Shruti Box und einer Vielzahl von Stimmloops – fast schamanisch.
15 Uhr – Queen Paramount beendet die Feier im Hof. Rave UK, Bassmusik, Glitch-Punk: ein klanglicher Uppercut, der daran erinnert, dass Clubkultur ein Gebiet der Emanzipation bleibt.
Erleben Sie es: Praktische Informationen und Tipps
• Öffnungszeiten: Türen öffnen um 16 Uhr (Samstag) / 11 Uhr (Sonntag).
• Zugang: Shuttlebusse vom nächstgelegenen SNCF-Bahnhof (15 Min.). Denken Sie an Fahrgemeinschaften: Es gibt nur begrenzte Parkmöglichkeiten vor Ort.
• Vor Ort: Lokaler Bar, vegetarische Food-Trucks, Führungen durch das Schloss (alle zwei Stunden).
Gute Tipps: Bringen Sie Decken und Kissen mit; die Daybed-Bühne genießt man im Liegen! Und für Frühaufsteher: kostenlose Klang-Yoga-Session am Sonntag um 10 Uhr.
Kulturtourismus: ein wichtiger wirtschaftlicher Vorteil für die Region
Laut dem Regionalen Tourismusausschuss macht der Sektor Tourismus & Kultur 7,4 % des okzitanischen BIP aus. Veranstaltungen im „Boutique“-Format wie Man de Lutz beleben die ländlichen Gebiete (Unterkünfte, Restaurants, Kunsthandwerker). Einer Studie von France Festivals zufolge generiert jeder in Eintrittskarten investierte Euro 2,45 € an lokalen Erträgen. Anders gesagt: Die Unterstützung dieses Wochenendes bedeutet auch die Unterstützung einer nachhaltigen Wirtschaft, die den Erhalt des Kulturerbes mit der Schaffung kreativer Arbeitsplätze verbindet.
Nota Bene
Der Begriff Field Recordings bezeichnet Tonaufnahmen, die im Freien gemacht werden (Märkte, Wälder, Bahnhöfe…) und dann in ein Musikstück integriert werden. Die Shruti Box hingegen ist ein kleines indisches Harmonium, das einen kontinuierlichen Bordunton erzeugt – ideal für vokale Improvisationen.